Likrat Public

Likratino Beni erzählt von seinem Einsatz für das Likrat Public-Sommerprojekt und seinen Eindrücken aus dem Saastal

Seit dem 8. August 2022 läuft das Sommerprojekt von Likrat Public in den Schweizer Bergen. Likratino Beni war eine Woche im Saastal unterwegs. Im Interview teilt er seine Erfahrungen.

Likratino Beni war eine Woche lang für das Likrat Public-Sommerprojekt im Saastal im Einsatz. Nach dieser Woche zieht er persönliche Bilanz und teilt seine Eindrücke und Erfahrungen.

Beni, welche Eindrücke nimmst du von deinem Likrat Public-Einsatz im Saastal mit?

Mein erster Eindruck war, dass dieses Jahr gar nicht so viele jüdische Touristinnen und Touristen anwesend waren. Das hat mich erstaunt. Ich war schon letztes Jahr für das Sommerprojekt unterwegs und damals habe ich mehr jüdische Feriengäste getroffen. Grundsätzlich hat es mich sehr gefreut, dass mir die meisten Personen, mit denen ich gesprochen habe, berichtet haben, dass es kaum Probleme gebe. Dies sagten sowohl die jüdischen Gäste als auch die Einheimischen.

Hattest du denn überhaupt noch Arbeit?

Ja, ich als Likratino kann ganz konkret dazu beitragen, dass Missverständnisse gar nicht erst entstehen. In Gesprächen mit den Einheimischen konnte ich immer wieder feststellen, dass sie zwar viele Fragen zu den jüdischen Gästen und ihrer Kultur haben. Sie haben aber doch Hemmungen, diese zu stellen. In solchen Situationen ist es meine Aufgabe, ein angenehmes Gesprächsklima zu kreieren, das es erlaubt, ungeniert Fragen zu stellen. Erreiche ich das, habe ich einen wertvollen Beitrag für ein friedliches Miteinander geschaffen. Denn Probleme, Missverständnisse und Vorurteile basieren meist auf fehlendem Wissen.

Wie haben die jüdischen Feriengäste auf Likrat Public reagiert?

Die meisten sind positiv überrascht, dass es Likrat Public gibt. Grundsätzlich habe ich dasselbe festgestellt, wie bei den Einheimischen: Wenn ich die jüdischen Gäste frage, ob sie schöne Ferien hätten und wie es ihnen im Saastal gefalle, kann ich eine Vertrauensbasis aufbauen und sie treten mit ihren Fragen an mich heran. Ein gutes Fingerspitzengefühl für die verschiedenen Menschen ist für meine Tätigkeit als Likratino deshalb unabdingbar. Wobei mir viele auch einfach berichten, dass sie ihre Ferien und die Schönheit der Region geniessen.

Hattest du auch schwierige Situationen zu meistern?

Während des Einsatzes war ich immer wieder mit der Aussage konfrontiert: «Warum verstopfen die Juden die Busse?». Auf diese Frage eine passende Antwort zu geben, finde ich schwierig. Denn nur im Zusammenhang mit jüdischen Touristinnen und Touristen höre ich diese Frage. In manchen Situationen ist es besser, nett zu lächeln und eine Frage zu überhören.

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