Das Likrat Public-Sommerprojekt 2020 konnte trotz der Coronapandemie und unter erschwerten Bedingungen durchgeführt werden
Im August war Likrat Public zum zweiten Mal in Schweizer Bergregionen unterwegs. Die Coronapandemie führte zu Anpassungen beim Projekt, zu mehr Networking und zum Einsatz eines Schutzkonzepts.
Mit den Herausforderungen, die dieses Jahr durch die Coronapandemie entstanden sind, hatte in der Planung niemand gerechnet. Entsprechend musste mit viel Flexibilität und Kreativität gearbeitet werden, so dass das Sommerprojekt 2020 von Likrat Public in den Bergdestinationen Arosa, Davos, St. Moritz und Saastal trotzdem stattfinden konnte. Umso erfreulicher ist es, dass das Projekt auch unter den erschwerten Bedingungen so erfolgreich durchgeführt wurde.
Mehr direkte Kontakte und mit Schutzkonzept
Die Coronapandemie hat auch die Tourismusbranche nicht verschont und führte zu tieferen Besucherzahlen in den Schweizer Bergregionen. Dies trifft ebenso auf die jüdischen Gäste zu, die in kleinerer Anzahl als gewohnt anreisten. Dennoch reisten in der Hauptsaison der jüdischen Gäste – die drei Wochen nach dem Fast- und Trauertag Tischa Be’Aw – so viele Besucherinnen und Besucher an, dass die Vermittlerinnen und Vermittler von Likrat Public stets gefragt waren. Die Likratinos und Likratinas hatte viele direkte Kontakte zu jüdischen Feriengästen und Einheimischen. Sie verteilten auch dieses Jahr zahlreiche der bereits bekannten Informationsbroschüren: «Jüdische Gäste in der Schweiz» für die Tourismusbranche und «Welcome to the Swiss Alps» für jüdische Gäste.
In Zeiten von Corona erwies sich die Flexibilität des Projekts als grossen Vorteil. Während dieses Jahr auf öffentliche Informationsveranstaltungen oder Likrat Public-Begegnungen verzichtet werden musste, konzentrierten sich die Vermittler und Vermittlerinnen auf direkte Kontakte und Networking insbesondere mit Tourismusvertreterinnen und -vertretern. Sie konnten auch speziell bei der Umsetzung von Massnahmen rund um das Coronavirus erfolgreich und effizient informieren. So wurden insbesondere Schutzkonzepte für Gottesdienste unter den aktuellen Auflagen in mehrere Sprachen übersetzt, verteilt und erklärt.
Likrat Public hinterlässt einen bleibenden Eindruck
Die Vermittlerinnen und Vermittler trafen in den Bergdestinationen Arosa, Davos und Saastal immer wieder auf Gäste und Einheimische, die das Likrat Public-Sommerprojekt bereits vom letzten Jahr kannten. Die Wertschätzung für das Projekt zeigte sich darin, dass sich viele freuten, die Likratinas und Likratinos wieder anzutreffen. In den Gesprächen merkten die Vermittlerinnen und Vermittler, dass das Wissen über jüdische Kultur, Tradition und Religion in der lokalen Bevölkerung grösser ist als noch vor einem Jahr. Analog dazu haben auch viele jüdische Gäste einen vertieften Einblick in die hiesigen Gepflogenheiten erhalten. Das Projekt hinterliess bei bereits bekannten und auch bei neuen Gästen und Einheimischen einen bleibenden und nachhaltigen Eindruck.
Auf ein Wiedersehen im 2021
Trotz der widrigen Umstände rund um die Coronapandemie lässt sich sagen, dass der Einsatz der Vermittlerinnen und Vermittler auch dieses Jahr auf grossen Zuspruch stiess. Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund SIG zählt weiterhin auf engagierte und involvierte Partnerorganisationen in den Bergdestinationen. Der Verband und die Projektleitung sind überzeugt, dass das Sommerprojekt weiterhin wichtig ist, und sind erfreut über die Früchte, die es bereits trägt. Den ungewissen Aussichten in diesen Coronazeiten und der fehlenden Planungssicherheit zum Trotz ist die Chance einer Durchführung einer dritten Ausgabe des Projekts im Jahr 2021 intakt.