Ein virtueller Besuch an der Fachhochschule Graubünden
Likrat Public war zu Besuch bei der Fachhochschule Graubünden. Über sechzig Tourismusstudierende wollten mehr zum Umgang mit jüdischen Gästen erfahren.
Die Tourismusstudierenden an der Fachhochschule Graubünden FHGR bekamen Anfang Woche Besuch von Likrat Public. Seit vielen Jahren besuchen jüdische Touristinnen und Touristen aus aller Welt unterschiedliche Destinationen in der Schweiz. Dies bringt auch interkulturelle Herausforderungen und Reibungsflächen mit sich. Diese bestmöglich zu bewältigen und zu vermitteln, sind Ziele von Likrat Public. Besondere Aufmerksamkeit erhielt das Likrat Public-Sommerprojekt 2019. Mit Informationsbroschüren für Einheimische und jüdische Gäste sowie Vermittlerinnen und Vermittlern vor Ort führte es eine Dialogoffensive in Arosa, Davos und im Saastal durch. Von diesen Erfahrungen will auch die FHGR profitieren und diese in den Kurs «Intercultural Competences» einfliessen lassen.
Grosses Interesse der Studierenden
Die Likrat Public-Projektleiter Jonathan Schoppig und Michel Ronen stellten sich den Fragen der Studierenden. Aufgrund der Coronakrise fand die Veranstaltung virtuell statt. Dessen ungeachtet war das Interesse gross, über sechzig Teilnehmende schalteten sich zu. Schoppig vermittelte den Studierenden zuerst einige Grundkenntnisse zum Judentum, bevor konkrete Fallbeispiele mit jüdischen Gästen besprochen wurden. Die Studierenden deckten ein breites Spektrum mit ihren Fragen ab: von allgemeinen Fragen, wie zu Unterschieden in den verschiedenen Strömungen im Judentum, bis zu spezifischen Tipps, wie zur Begrüssung strenger religiösen Jüdinnen und Juden.
Verständnis durch interkulturelle Kompetenzen
Der Tag endete mit einer Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern der Tourismusbranche. Das Gespräch verlief sehr lebhaft und informationsreich. Dozent Alex Gertschen stellte fest, dass es bei interkulturellen Kompetenzen nicht ausschliesslich um das Kennen der anderen Kultur gehe. Es sei ebenso eine Frage der Einstellung der anderen Kultur gegenüber. Für Jean-Pierre Galey, den Leiter Gästeinformation von Destination Davos Klosters ist das Ziel klar: «Wir sollten für Gäste jeder Kultur einen Weg finden, um Ihnen das für sie bestmögliche Erlebnis zu gestalten».
Alle Beteiligten unterstrichen die Wichtigkeit von interkulturellen Kompetenzen und Erfahrungen im Tourismusbereich und im Umgang mit unterschiedlichsten Kulturen. Genau dies konnte den Studierenden mit Likrat Public und dem Fallbeispiel «Jüdische Gäste» anschaulich vermittelt werden. Für Likrat Public war der Tag damit ein Erfolg. Für das Projekt war der Besuch an der Fachhochschule eine weitere wertvolle Erfahrung und die Studierenden konnten Likrat Public als zukünftigen Ansprechpartner kennenlernen.