Likrat Public-Sommerprojekt in den Schweizer Bergen
Likrat Public führt seit 2019 ein Sommerprojekt in Schweizer Ferienregionen mit jüdischen Gästen durch. Ziel des Projekts ist es, das gegenseitiges Verständnis zwischen Gastgebenden und jüdischen Gästen zu fördern.
Seit 2019 führt Likrat Public ein spezifisches Dialogprogramm in Schweizer Feriendestinationen mit jüdischen Gästen durch. Jüdische Gäste aus aller Welt kommen schon seit Jahrzehnten in die Schweiz, um ihre Ferientage vor allem in den Schweizer Bergen zu verbringen. Speziell in der Tourismusbranche können kulturelle Unterschiede zu Missverständnissen führen. Dazu kommt, dass die jüdischen Gäste in der Schweiz aus den unterschiedlichsten Ländern mit je eigenen kulturellen Hintergründen anreisen. So stellen sich bei der Hotellerie und bei Einheimischen immer wieder Fragen um einen richtigen oder angemessenen Umgang mit jüdischen Gästen – und auch umgekehrt.
Informationsbroschüren für die Hotellerie, Einheimische und für jüdische Gäste
Ziel des Sommerprojekts ist es, kulturellen Missverständnissen vorzubeugen und sowohl mit der lokalen Bevölkerung wie auch mit den jüdischen Gästen in einen Dialog zu treten und gegenseitiges Verständnis zu fördern. Als Grundlage dienen zwei Informationsbroschüren: eine Broschüre für die jüdischen Gäste und eine für die Tourismusbranche. Die Tourismusbroschüre wurde von den beiden Verbänden Schweiz Tourismus und HotellerieSuisse in Zusammenarbeit mit dem SIG herausgegeben. Sie informiert über die jüdische Kultur, Traditionen und Religion und will damit Tourismusangestellte im Umgang mit ihren Gästen unterstützen. Die Broschüre für die jüdischen Gäste wurde vom SIG mit Unterstützung der jüdisch-orthodoxen Gemeinschaft in der Schweiz erarbeitet. Darin werden den Leserinnen und Lesern schweizerische Eigenheiten und Verhaltensweisen nähergebracht. Dazu kommen praktische Tipps, die den Aufenthalt in der Schweiz so einfach wie möglich gestalten sollen.
Dialog und Aufklärung mit Vermittlerinnen und Vermittlern vor Ort
In der «jüdischen Hauptsaison» im Sommer kommen zusätzlich jüdische Vermittlerinnen und Vermittler von Likrat Public vor Ort zum Einsatz. Jüdische Touristinnen und Touristen orientieren sich bei der Ferienplanung, wie andere Gästegruppe auch, an den Schulferien ihrer Herkunftsorte und -länder. Veritabler Startpunkt der «jüdischen Hauptsaison» bildet der jüdische Fast- und Trauertag Tischa Be’Aw, der nach gregorianischem Kalender jeweils im Juli oder im August begangen wird. Die Aufgaben der Vermittlerinnen und Vermittler bestehen darin, auf die Menschen zuzugehen, aufzuklären und als Ansprechpersonen zu fungieren. Einheimische können so, niederschwellig und ohne Scheu, Fragen stellen und sich neues Wissen aneignen. Für die Gäste wiederum kann es bei Schwierigkeiten einfacher sein, mit Hilfe der Vermittlerinnen und Vermittler die richtigen Ansprechpersonen oder Informationen zu erhalten.
Im Fokus stehen die Tourismuszentren Davos und Saastal
Eine gewisse Bekanntheit in den Ferienregionen haben sich die jüdischen Vermittlerinnen und Vermittler von Likrat Public in den letzten Jahren verschafft. So sind sie seit 2019 in Davos und im Saastal fix stationiert. 2021 wurde ausserdem ein mobiler Ansatz mit Kurzbesuchen weiterer Destinationen eingeführt. Dazu zählten der Arosa, Blausee, Crans Montana, Grindelwald, Gstaad, Nendaz, Verbier und Veysonnaz.
-
Kontakt
-
Fragen Sie uns
Für Fragen zum Projekt, zu jüdischen Gästen oder für Beratungen und Likrat Public-Begegnungen stehen wir Ihnen gerne unter public@likrat.ch oder telefonisch unter +41 43 305 07 65 zur Verfügung.